Die Walachei
Geschichte
Wie in großen Teilen des Balkans erfolgte auch auf dem Gebiet der Walachei eine frühe Besiedlung. Archäologische Funde reichen bis in die Altsteinzeit zurück. Später war die Region Teil des Thrakischen Reiches (Daker) und Anfang des 2. bis Ende des 3. Jahrhunderts Bestandteil der römischen Provinz Dacia. Nach Ende der Römerherrschaft war die Walachei, ähnlich wie Transsylvanien und das Banat, jahrhundertlang Durchzugsgebiet vielerlei Volksstämme. Es entstanden viele, später unter ungarischer Hoheit stehende Fürstentümer, von denen sich Mitte des 14. Jahrhunderts die Fürstentümer Walachei und Moldau verselbstständigten. Trotz massiven Widerstandes gelangten diese Gebiete zu Beginn des 15. Jahrhunderts unter Oberherrschaft des Osmanischen Reiches und waren diesem tributpflichtig. Sie konnten aber eine teilweise politische Autonomie bewahren. 1859 kam es zur Vereinigung der Walachei mit dem Fürstentum Moldau, die als Geburtsstunde Rumäniens gilt. Doch erst durch die rumänischen Siege im russisch-osmanischen Krieg kam es 1877 zur vollständigen Unabhängigkeit von den Türken. Eine sehr hohe Abgabenlast, die große Abhängigkeit der Bauern von ihren Grundherren aber auch die zahlreichen Kriege und Plünderungszüge führten zu einer nur schwachen Besiedlung der Walachei. Vielleicht auch deshalb ist der Name im Deutschen auch heute noch ein Synonym für eine abgeschiedene, einsame und nur schwer erreichbare Region. Derzeit leben in diesem rumänischen Landstrich etwa 9 Millionen Menschen mit unterschiedlichsten ethnischen Wurzeln, von denen der Hauptteil aus Rumänen besteht.