Siebenbürgen – Geschichte
Es ist ein von Zauber umwobenes Land, dessen Seele und einzigartige Atmosphäre sich nur dem öffnet, der bereit ist, sich mit der bewegten Geschichte des Landes auseinanderzusetzen. Sie zeigt ein düsteres Antlitz, den immer wiederkehrenden Kampf um das nackte Leben, gegen die brandschatzenden und mordenden Horden der Mongolen und Türken, gegen Pest und Cholera, gegen Hungersnöte und die Urgewalten der Natur. Immer war hier das Leben schwerer als im Westen Europas, die Auseinandersetzungen härter, die Kriege grausamer. Trotz allem entwickelte und entfaltete sich gesellschaftliches Leben, Wirtschaft und Kultur dank zähen Lebenswillens und dem Fleiß der Menschen, so dass hier zeitweise Reichtum und Glanz zuhause waren.
Tausend Jahre lang wirkte hier europäisches Geistesleben. Romanik,
Gotik, Renaissance und Barock blühten in Siebenbürgen ebenso wie
in westlichen Ländern.
Das Land brachte große Persönlichkeiten hervor, Politiker, hoch
gebildete Fürsten, geniale Dichter, Wissenschaftler und Künstler.
Die Gestaltungskräfte mehrere Nationen wirkten unbewusst gemeinsam.
Es kam bei dem Aufeinandertreffen der verschiedenen kulturellen und künstlerischen
Einflüsse zwar zu einer gewissen Vermischung, doch zu keinem Verschwinden
der nationalen Unterschiede.
Deutsche und Ungarn blieben der westlichen Kultursphäre verpflichtet,
während die rumänische Bevölkerung durch ihr Glaubensbekenntnis
zu der griechisch-orthodoxen Religion mit dem östlichen Kulturkreis
in Verbindung stand.
Volkskunst und Brauchtum besaßen ein besonderes Gewicht, weil sich
in ihnen die jeweilige kulturelle Identität bzw. Nationalität
manifestierte. Noch heute ist die ethnische Zugehörigkeit, zumindest
in den ländlichen Bereichen, nicht nur in der Siedlungsstruktur, der
Architektur und dem Wohnstil, sondern auch an der Kleidung der Menschen,
an ihren farbenprächtigen Trachten erkennbar.
Zurück zu Teil 1 [ Geheimnisvolles Land ]